Wahrscheinlich ist der Gedanke "Irgendwann kaufe ich mir mal ein Segelboot" schon genau so lange im Hirn präsent, wie dieses Lied alt ist.
In der Kindheit hingegen hatte es zwar ein paar Mal mit einem Optimisten auf einen See (und wieder zurück gezogen), das aber nur mäßig Eindruck hinterlassen (vielmehr träumte ich von einer Fußballer"karriere".
Als Jugendlicher und junger Mann war die Begeisterung für den Segelsport dann aber geweckt, nachdem ich regelmäßig mit einer etwas größeren Yacht auf der Nordsee mitsegeln durfte und im Rahmen meiner Jugendreiseleiterausbildung ein wenig mit einer Jolle auf dem Ijsselmeer herumgekurvt bin.
Im Sommer 2018 war es dann soweit: Ich meldete mich zum Segelkurs, bzw. genau gesagt "Sportbootführerschein Binnen unter Motor und Segeln" an und nahezu zeitgleich stieß ich im Internet auf ein geeignetes Boot in meiner Größen- und Preisklasse, welches zudem zu meinen "Können" auf Anfängerniveau passte. Denn immerhin war der letzte Törn nun über 25 Jahre her.
200 km entfernt kaufte ich also "Hippo", einen 18 Fuß langer Kleinkreuzer, der genau so alt, wie mein letztes Segelerlebnis vergangen war.
Ein wenig Liebe und Hingabe hat dem 5,40 m langen Kiel-Schwerter in den letzten Jahren wohl gefehlt... Zumindest hatte ich die kommenden Wochen und Monate doch ein wenig Arbeit, mit der Aufarbeitung.
Hier ein Auszug aus der Liste notwendiger und im Herbst/Winter 2018/2019 abgeschlossener Arbeiten:
- Rumpf und Deck reinigen (Kalk, Algen), polieren und versiegeln
- Stoßstellen und Schäden im Gelcoat ausbessern
Holzteile schleifen und 6x lackieren
- Elektrik wieder herrichten
- Segel aufarbeiten lassen
- Fockschoten erneuern
- neue Polster nähen lassen und beziehen
- Vorhänge nähen
- Ausrüstung komplettieren
- Luke polieren
- und auch am Trailer galt es, einige Dinge, die zumindest bei der nächsten "HU" bemängelt worden wären, zu richten (Bremsklötze erneuern, Reflektoren ergänzen bzw. austauschen, Nebelschlussleuchte reparieren, provisorische Splinte aus Draht gegen solche aus Edelstahl auswechseln)
Daneben galt es, verschiedene "Kleinigkeiten" nebenher zu erledigen, die teilweise überraschend waren: Die Relingbefestigung musste stellenweise erneuert werden, eine Lackierung am Heck folgte und, und und.
In der Wert wurde schließlich das Schwert und Unterwasserschiff auf eventuelle Schäden überprüft (zum Glück negativ!) und das Antifouling erneuert.
Danach ging es für "Hippo" unter die Plane und in das nahe Winterlager.
In der Bilderdokumentation kann man den Vergleich vorher - nachher sehen.
Im Frühjahr 2019 standen die finalen Arbeiten ant:
- Toplicht (LED) erneuern, das alte ist doch auseinandergebrochen
- Reinigung und wachsen des Rumpfes
- neue Polster ins Innere bringen.
Anfang April 2019 war es dann endlich soweit und "Hippo" durfte den neuen Heimathafen am Bad Zwischenahner Meer kennen lernen. Die ersten gemeinsamen Runden auf dem drittgrößten Binnensee Niedersachsens waren erfolgreich und wir freundeten uns langsam an. Hippo ist ein gutmütiges Boot, welches für mich aktuell sicher eine sehr gute Wahl ist bzw. war.
Nach der Saison 2019 folgten dann weitere Reparatur- und Erhaltungsmaßnahmen:
- Reinigung und Imprägnierung aller Segel
- Innnbeleuchtung gewechselt
- Steckverbindungen Toplicht gewechselt
- Holzteile lackiert
- eine Stufe der Badeleiter rekonstruiert
- Reffleinen erneuert und ein Block ersetzt
und das übliche Reinigen, polieren und wachsen des Rumpfes bzw. aller GFK-Aufbauten.
Auch der Trailer musste "durch den TÜV", was leider - trotz der neuen Reifen - nicht auf Anhieb gelang. Hier mussten die Bremsen erneuert werden.
Im selben Atemzug wurden dem Slipwagen neue Räder spendiert.
Was hatte sich von 2018 bis 2019 getan...?
Hier der Zustand nach Kauf: