"Geo... was??" - so oder ähnlich war auch meine Frage, als ich im Frühjahr 2009 zum ersten Male vom "Geocaching" (sprich: "Geo-Käsching") gehört habe und nur wenige Minuten später von dieser Freizeitbeschäftigung in den Bann gezogen worden bin.
Der "Sinn" (oder eben nicht) dieses Spiels ist im Grunde ganz einfach: Jemand versteckt einen "Schatz" (nicht wirklich ein "echter" und wertvoller Schatz, eher ein "ideeller", eine Kunststoffdose mit ein wenig Krimskrams und einem Logbuch - dazu gleich mehr - darin) irgendwo auf dieser Erde an einem hoffentlich schönen Ort: unter einer Baumwurzel im Wald, in der Nähe einer Sehenswürdigkeit unter einem Stein, usw.
Aus einer unscheinbaren Plastikdose mit billigem Plastikspielzeug wird ein "Geocache" - "ein Schatz".
Mit einem kleinen GPS-Empfänger ermittelt der Verstecker die Koordinaten dieses Versteckes und veröffentlicht sie auf einer der Geocache-Seiten im Internet.
Ein anderer Geocacher überträgt diese Koordinaten von jender Internetseite auf seinen GPS-Empfänger und fährt bzw. geht an diesen Ort, sucht den versteckten Schatz (Geocache), wobei das durchaus etwas aufwändiger sein kann, trägt sich mit seinem sog. "Nickname", einem "Alias", in das Logbuch ein und nimmt vielleicht noch einen der dort abgelegten Gegenstände (Schlüsselanhänger, Murmeln, Kunststofffigur,...) heraus, nicht aber ohne einen mindestens gleichwertigen Tauschgegenstand hineinzulegen. Dann versteckt er die Dose wieder so, wie er sie vorgefunden hat.
Zuhause angekommen, notiert er seinen Fund auch noch einmal online mit einigen begleitenden Worten und Sätzen auf der entsprechenden Internetseite, von der er die Koordinaten hat.
Im Grunde wäre es das schon...
Gäbe es da nicht noch die...
Und genau das macht Geocaching so spannend, vielseitig und abwechslungsreich: Hier können sich Familien mit Kindern und Rentner austoben, Rätselfreaks verbringen Tage- und Monate vor ihren Rechnern, bis sie an die finalen Koordinaten kommen, verkappte Abenteurer turnen auf Bäumen und unter Brücken herum, seilen sich von Türmen ab oder klettern in Tümpel und Gräben, Nachtschwärmer brechen mit Kopf- und Taschenlampe ausgerüstet durch das Unterholz dunkler Wälder auf der Suche nach einem geheimen Hinweis.
Deswegen: Frage nie, niemals (!!!) einen Geocacher, was denn dieses "Geo....dings" ist. Die nächsten 2 bis 3 Stunden wird er nur noch ein Gesprächsthema haben...